Trotzdem

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 #1
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Ich schick mal voraus, dass ich kein Mathematiker bin, aber wenn ich mir die Gleichungen ansehe glaube ich, folgende Antworten geben zu können:

 

Bezüglich der ersten Gleichung f(x):

 

Wenn b = 0 ist, fällt x³ komplett raus. Übrig bleibt eine Gerade, die weder Maxima noch Minima hat, weder lokal noch global.

 

Antwort a lautet also: für b = 0 existiert kein lokales Minimum

 

Mathematisch dargestellt kannst Du ja auch die beiden ersten Ableitungen bilden, und kommst dann auf:

 

f'(x) = 3bx² + c

 

f''(x) = 6bx

 

Die hinreichende Bedingung für den Wert der 2ten Ableitung an einer Extremstelle wäre ja, dass die 2te Ableitung ungleich 0 ist. Das kann nicht passieren, wenn b = 0 ist, denn dann ist f''(x) immer 0.

 

Man kann sich jetzt die Frage stellen, ob für b > 0 ein lokales Minimum denkbar ist. Wenn b > 0 ist, muss man die f'(x) = 0 setzen:

 

\(0 = f'(x)\)

 

\(0 = 3bx^2 + c |-c\)

 

\(-c = 3bx^2| \div{3b}\)

 

 

\(\frac{-c}{3b}= x^2| \sqrt{}\)

 

\(\sqrt{\frac{-c}{3b}} = x\)

 

Das heißt, in Abhängigkeit von den Konstanten b und c ergeben sich Nullstellen der ersten Ableitung (notwendige Bedingung für Extremstellen) immer bei \(\sqrt{\frac{-c}{3b}}\).

In der Folge kann es bei b = 0 keine Extremstellen geben, denn dann würde der Nenner von \(\sqrt{\frac{-c}{3b}}\) = 0 und der Term somit ungültig werden.

b darf laut Definition ja nur 0 oder größer 0 sein. c darf Element der Reelen Zahlen sein, also größer oder kleiner oder gleich 0. Wenn c = 0 ist und b > 0, ergibt sich eine Nullstelle der ersten Ableitung bei 0, somit wäre dann die notwendige Bedingung für eine Extremstelle bei

 

b>0, c=0 gegeben.

 

Da wir ein Minimum suchen, müsste an dieser Stelle f''(x) > 0 gelten (hinreichende Bedingung für ein Minimum).

 

\(f''(\sqrt{\frac{-0}{3b}}) = 6b\sqrt{\frac{-0}{3b}}\)

 

Da der Term unter der Wurzel für b > 0 und c =  0 auch 0 wird, handelt es sich nicht um eine Extremstelle, sondern muss eine Wendestelle sein. Da man sich denken kann, dass die dritte Ableitung als Term nur noch 6b enthält, ist klar, dass es sich um einen Sattelpunkt handeln muss, wenn b > 0 gilt.

 

Nun kann man sich die Frage stellen, was passiert, wenn b > 0 und c > 0 gilt.

 

Antwort: dann gibt es keine Extremstellen, da dann \(\sqrt{\frac{-c}{3b}}\) ungültig ist.

-c geteilt durch 3b wird immer negativ, und aus negativen Zahlen kann man die Quadratwurzel nicht ziehen, da es keine Zahl gibt, die mit sich selbst multipliziert einen negativen Wert ergibt.

 

Letzte Frage zu dieser Funktion: was passiert, wenn b > 0 und c < 0 gilt ?

 

Dann wird die notwendige Bedingung für Extremstellen erfüllt, und zwar bei +\(\sqrt{\frac{-c}{3b}}\) und -\(\sqrt{\frac{-c}{3b}}\)

 

Wenn ich nämlich die Quadratwurzel ziehe, ergibt sich immer ein positiver und ein negativer Wert.

 

Frage: wird auch die hinreichende Bedingung erfüllt ?

 

\(f''(\sqrt{\frac{-c}{3b}}) = 6b*(+\sqrt{\frac{-c}{3b}})\)

 

Dies muss für \(6b*(+\sqrt{\frac{-c}{3b}})\)  einen positiven Wert ergeben, somit befindet sich an dieser Stelle ein lokales Minimum.

 

Nun der zweite Wert: \(-\sqrt{\frac{-c}{3b}}\)

 

\(f''(\sqrt{\frac{-c}{3b}}) = 6b*(-\sqrt{\frac{-c}{3b}})\)

 

Hier wird sich für f''(x) ein negativer Wert ergeben, somit befindet sich an dieser Stelle ein lokales Maximum.

 

Eine Situation, wo diese Funktion 2 lokale Minima hat, kann ich mir nicht vorstellen. Für b > 0 und c >= 0 läuft sie für x > 0 in die positive Unendlichkeit, und für x < 0 in die negative Unendlichkeit, weil der höchste Exponent ungerade ist und Vorzeichen somit erhalten bleiben.

 

Somit kann es bei dieser Funktion niemals globale Maxima oder Minima geben.

 

Das war die erste Funktion. Bei der 2ten Funktion bin ich mir nicht sicher, ob die richtig ist. Steht im Exponenten über me "r*r*x" ?

10.01.2019
 #2
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+1

Ich stimme Asinus in gewisser Weise zu:

 

Wenn ich mit einer Funktion arbeiten soll, erwarte ich eigentlich etwas wie "f(x) = x²+2x+1" oder so.

 

Wenn das von Dir genannte eine Funktion ist wie "f(x) = (2x³ - 3xy + y³)²", dann würde x die sich ändernde Größe sein und y (glaube ich) ein variabler Koeffizient, der halt die Funktion zu einer Funktionsschar macht. Man könnte dann aber Extremwerte, Wendepunkte und sowas immer nur in Abhängigkeit von y bestimmen.

 

Wie auch immer: Ein globales Maximum bzw. Minimum ist an dem Punkt, wo die Funktion ihren kleinsten bzw. höchsten Wert hat.

 

Beispiel:

 

Du hast eine Funktion, deren Graph von links oben aus der positiven Unendlichkeit kommt und rechts oben in die positive Unendlichkeit verschwindet.

Diese Funktion muss irgendwo zwischen diesen beiden Unendlichkeiten ein Minimum haben, dass so klein ist, dass kein anderer möglicher Wert dieser Funktion jemals kleiner wird.

 

Das ist dann das globale Minimum. Das weiß ich sicher. Umgekehrt kann es natürlich ein globales Maximum geben, wenn Du bei dem gerade Gesagten "positive Unendlichkeit" jeweils durch "negative Unendlichkeit" und "oben" durch "unten" ersetzt.

 

Wenn Du eine Funktion hast, die von links oben aus der positiven Unendlichkeit kommt und rechts unten in die negative Unendlichkeit verschwindet, gibt es kein bestimmbares globales Maximum oder Minimum (meiner Meinung nach, vielleicht gibt es dann ja irgendeine Definition, die mir nur nicht bekannt ist), weil Du für jeden denkbaren Wert immer noch einen kleineren bzw. größeren finden wirst, indem Du einfach ein noch größeres oder kleineres X wählst.

05.01.2019